Holger

Projekt zu rechten Angriffen und Gewalt abgeschlossen

Der Geraer Verein AufandHalt – Netz von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer Diskriminierung e.V. hat sein Projekt erfolgreich abgeschlossen. Unter dem Titel „Erfassung, Darstellung  &  Thematisierung rechter Angriffe & Gewalt  in Gera & Umgebung“ arbeiteten Mitarbeiter/innen von Thüringer Beratungsstellen gegen Rechts, von rechten Anfeindungen Betroffene sowie Bündnispartner/innen vor Ort von Anfang August bis Ende Dezember des letzten Jahres gemeinsam an dem Vorhaben.

Inhaltlich befasste sich das Projekt einerseits mit der Erstellung einer Chronik zu rechten Angriffen und Gewalt in Gera für 2012 / 2013, wobei das Hauptaugenmerk auf den Erstellungskriterien lag. Daneben bildete eine Erhebung rechter Symbolpräsenzen im öffentlichen Raum einen weiteren Schwerpunkt. In einer zugehörigen Fachtagung im November 2013 wurden die Projektergebnisse vorgestellt und diskutiert. So zeigte die Erhebung Ergebnisse auf, welche Anlass für spezifischere Fragestellungen und vertiefende Projektideen bieten.

Das gesamte Projekt wurde in einem umfassenden Abschlussbericht transparent ausgewertet. Die Druckversion wurde an Teilnehmer/innen des Projektes und des Fachtages verschickt und enthält einen zugehörigen USB Stick, welcher neben dem Audio-Mitschnitt des Fachtages und der Karte „Spurensuche“  noch  andere  interessante  und  hilfreiche  Materialien  bereitstellt.  Interessierte können sich diesen Abschlussbericht im PDF-Format unter www.aufandhalt.de ab dem 1. Februar 2014 herunterladen. Die Daten vom USB Stick können beim Verein per Email oder telefonisch angefragt werden.

„Die Resonanz auf das Projekt und insbesondere auf die Fachtagung fiel sehr positiv aus und bereits am Ende des Fachtages wurden Stimmen nach einer Fortsetzung laut. Dies bestätigt unsere Einschätzung, ein erfolgreiches Projekt durchgeführt zu haben und zeigt zugleich, dass unser Thema komplex und lang noch nicht ausdiskutiert ist.“, sagt Projektinitiator Karl Euben abschließend.
Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN ? KOMPETENZ STÄRKEN“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter www.toleranz-fördern-kompetenz-stärken.de.

Willi Brüssel-Mautner (Vorstandsmitglied)

Dateien [PDF] zum herunterladen:

Erfassungsbogen AufAndHalt – V2

Bei Fragen zum Erfassungsbogen stehen wir gerne auch telefonisch zur Verfügung.
Tel.: 03657128956
Mobil: 015779388775

Abschlussbericht LAP2013 AAH

Rechte Gewalt sichtbar machen

Im ostthüringischen Gera sind Rechtsextreme im Stadtbild stets präsent. Opfer rechter Gewalt werden nicht allein gelassen. Mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung bietet der Verein AUFANDHALT eine Anlaufstelle für Betroffene und demokratisch Engagierte.

Seit zehn Jahren versammeln sich jährlich Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet zum „Rock für Deutschland“. Auch sonst sind die Rechten im Stadtbild präsent, regelmäßig werden Menschen beleidigt, bedroht und überfallen. Wie vielerorts wird das Problem von Seiten der Stadt jedoch kleingeredet. Zu groß ist die Angst ums Image, wenn die Stadt als „braunes Nest“ abgestempelt wird. Doch es gibt auch starke Stimmen in der Stadt, die sich damit nicht abfinden wollen. Seit inzwischen neun Jahren lässt sich ein Kreis mutiger Menschen nicht unterkriegen und engagiert sich in der ehrenamtlichen Opferberatung „Aufandhalt“.

„Nach einem rassistisch motivierten Übergriff geht es um schnelle Hilfe. Die rechtlichen Möglichkeiten zu erklären ist dann ebenso wichtig wie das Vermitteln von psychologischer Unterstützung“, erklärt Vereinsmitglied Karl Euben. Außerdem ist Aufandhalt auch Anlaufstelle für Migrant/innen oder Flüchtlinge, die bei Behörden rassistisch diskriminiert werden oder sich einfach nicht im Ämterdschungel zurecht finden. Weil Aufandhalt für seine Arbeit sonst keine dauerhafte finanzielle Unterstützung erhält, fördert die Amadeu Antonio Stiftung den Verein.

Rechte Gewalt sichtbar machen

Neben der Opferberatung versteht sich der Verein als Schnittstelle für alle, die die Stadt nicht den Nazis überlassen wollen. Eine der Fragen, die sich die Engagierten stellen: wie können wir die alltägliche Dimension der Gefahr von Rechts sichtbar machen, um die Verantwortlichen in die Pflicht zu nehmen? In Zusammenarbeit mit anderen Beratungsstellen wurde dazu eine Möglichkeit zur systematischen Erfassung entwickelt. „Die ständige Bedrohung durch Nazis ist nicht die subjektive Einbildung, als die sie oft abgetan wird“, sagt Euben. „Wir dokumentieren von Neonazis begangene Angriffe auch dann, wenn diese in der strafrechtlichen Grauzone anzusiedeln sind. Denn schließlich steht nicht selten eine bewusste Taktik hinter solchen Anfeindungen.“

Willkommenskultur gegen Nazi-Hetze

Aktuell haben die Engagierten noch mit einer weiteren Herausforderung zu tun: Im nahegelegenen Greiz machen Nazis gegen eine Flüchtlingsunterkunft mobil. Getarnt als Initiative „besorgter Bürger“ rufen stadtbekannte Rechtsextreme jeden Freitag zu Demonstrationen auf. Mit rassistischen Slogans versuchen die Rechten, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger hinter sich zu bringen. Teilweise mit Erfolg: inzwischen ist die Stadt in Gegner und Befürworter der Unterkunft gespalten. Weil die Engagierten von Aufandhalt nicht tatenlos zusehen wollen, wie die Nazis die Stimmung für sich nutzen, haben sie eine zweite Anlaufstelle in Greiz eröffnet. „Mit einem geplanten interkulturellen Begegnungszentrum wollen wir eine demokratische Willkommenskultur beleben“, erzählt Willi Brüssel-Mautner vom Vereinsvorstand. Auch die Tätigkeiten in Greiz werden von der Amadeu Antonio Stiftung finanziell unterstützt. Einen ersten großen Erfolg konnte Aufandhalt bereits verbuchen. Denn obwohl der Landkreis eigentlich jeglichen Zutritt in die Flüchtlingsunterkunft untersagt, durften Engagierte des Vereins den Kontakt zu den Flüchtlingen aufnehmen. Ein ehemaliger Flüchtling hilft seitdem unmittelbar vor Ort und bildet den direkten Draht zu den Engagierten – für eine demokratische Willkommenskultur.

Von Robert Lüdecke

[Amadeu Antonio Stiftung]

16.11.2013 – FACHTAGUNG „RECHTE ANGRIFFE UND GEWALT“ MIT PODIUMSDISKUSSION UND ARBEITSGRUPPEN

Information zu Fachtagung

Diese ist Teil des Projektes „Erfassung, Darstellung & Thematisierung rechter Angriffe & Gewalt in Gera & Umgebungund“ und gliedert sich in zwei Teile:

Eine Podiumsdiskussion und anschließend eine Arbeitsgruppenphase. Zunächst wird unsere Methodik im Bezug auf Erfassung und Darstellung vorgestellt. Auf dem Podium sollen daneben zentrale Fragestellungen diskutiert werden, etwa ob behördliche Erfassungskriterien in ihrer Beschaffenheit strukturellen Schwächen unterliegen oder ob die (erkennbare) politische Herkunft von Täter_innen neben dem eigentlichen Tatmotiv eine Rolle spielen kann und soll. Die Wahrnehmungsunterschiede, welche sich in absoluten Fallzahlen ausdrücken, sollen aufgeschlüsselt werden.

Hiernach ist geplant, dass sich drei Arbeitsgruppen in den Themen Erfassung, Darstellung und Thematisierung (Öffentlichkeit) mit geeigneten (vorhandenen) Methoden und Strategien auseinandersetzen. Die Ergebnisse sollen abschließend zusammengefasst und daran anschließende Fragen in den Raum gestellt werden.

Die Fachtagung richtet sich an Menschen, die sich im Themenfeld „Rechtsextremismus“ engagieren.

Insbesondere Mitarbeiter_innen von Opfer- und Betroffenenanlaufstellen, von Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen und Schulen, von Organisationen und Verbänden wie Kirchen, Gewerkschaften und Parteien möchten wir erreichen und zur Mitarbeit bewegen. Interessierte mit weniger Erfahrung sollten sich von den maßgeblichen Wissensständen nicht abschrecken lassen, sondern können hier wertvolle Einblicke und Zugänge erfahren.

Erfassung, Darstellung & Thematisierung rechter Angriffe & Gewalt in Gera & Umgebung

Ein Teil des Projektes besteht darin, eine möglichst umfassende Chronik rechter Angriffe und Gewalt in Gera und Umgebung für 2013 (und 2012) zu erstellen. Um dies zu verwirklichen haben wir innerhalb des Projektes ein Erfassungsbogen für rechte Angriffe und Gewalt erstellt, welchen Ihr/ Sie mit diesem Schreiben erhaltet/ erhalten. Wir bitten Euch/ Sie darum, diesen Erfassungsbogen für Euch/ Ihnen bekannt gewordene Fälle rechter Angriffe und/ oder rechter Gewalttaten für Gera und Umgebung (ca. 20km Umland) auszufüllen und uns entweder postalisch oder per Email (eingescannt) zurückzusenden – gern auch gesammelt. Dieser Bogen dient dazu möglichst viele Fälle zu erfassen und soll gleichzeitig für die verschiedenen Stellen in Gera und Umgebung eine Anlaufstelle bieten, bekannt gewordene Angriffe zu melden und zentral zu sammeln. Bisher existierten je nach Tätigkeitsbereich verschiedene Chroniken die einzeln veröffentlicht wurden oder auch nicht, aber keine umfassende, die alle Fälle, die diversen Stellen gemeldet wurden sind, verknüpfte und ergänzte. Unser Ziel ist es u.a. eine solche Chronik für 2013 zu erstellen und für die kommenden Jahre fortzuführen. Die Ergebnisse werden wir auf einer Fachtagung Mitte November präsentieren.
Wir werden die Chronik auch nach dem Datum weiterführen, nur fließen die Fälle dann nur noch bedingt in die Präsentation auf der Fachtagung ein.

Des Weiteren benötigen wir Fälle bzw. bereits erstellte Chroniken für Gera und Umgebung für das Jahr 2012. Bitte ebenfalls per Email oder postalisch an uns senden.
E-Mail: netz.gera@gmx.net
Postanschrift: AudAndHalt, Karl-Schurz-Str. 13, 07545 Gera

Bei Fragen zum Erfassungsbogen stehen wir gerne auch telefonisch zur Verfügung.
Tel.: 03657128956
Mobil: 015779388775

Weiterhin ist es möglich und erwünscht Betroffene rechter Angriffe und Gewalt an uns als Erstanlaufstelle weiterzuvermitteln.

Erfassungsbogen bitte hier herunterladen.

Projekt gegen Rechts gestartet

Der Verein AufandHalt – Netz von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer Diskriminierung in Gera forciert die Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Form eines nachhaltigen Projektes. Unter dem Titel „Erfassung, Darstellung & Thematisierung rechter Angriffe & Gewalt in Gera & Umgebung“ arbeiten Mitarbeiter/innen von Thüringer Beratungsstellen gegen Rechts, von rechten Anfeindungen Betroffene sowie Bündnispartner/innen vor Ort von Anfang August bis Ende des Jahres gemeinsam an dem Vorhaben.

Schwerpunkte des Projektes liegen einerseits auf der Erfassung, Darstellung und Veröffentlichung einer umfassenden Chronik rechter Angriffe und Gewalt in Gera und Umgebung. Andererseits sollen in einer zugehörigen Fachtagung Mitte November 2013 die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden. „Mit diesem Projekt werden wir Arbeitsmethoden und Erfahrungen unseres Vereins mit denen anderer Erstanlauf- und Beratungsstellen abgleichen und transparent machen.

Wir versuchen nicht nur, die Handlungsmöglichkeiten für Betroffene von rechter Gewalt aufzuzeigen und zu erhöhen, sondern auch die meist nicht betroffene Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Hierfür werden wir auch die Präsenz rechter Symbolik in Gera nachweisen.“, sagt Projektmitinitiator und Vereinsmitglied Karl Euben. „Um eine umfassende Chronik erstellen zu können, bitten wir direkt und indirekt Betroffene mit uns Kontakt aufzunehmen, um rechte Angriffe und Gewalttaten zu melden.“ appelliert Euben und meint abschließend, „Wir wissen, dass der Angriff kein juristischer Begriff ist, nicht zuletzt deshalb thematisieren wir auch Fälle außerhalb juristischer Relevanz bzw. solche aus der strafrechtlichen Grauzone.“
Die Meldungen können persönlich, telefonisch oder per Email erfolgen – Kontaktdaten finden sich unter Kontakt, hier auf der Internetseite des Vereins.. Personendaten werden vertraulich behandelt und nicht veröffentlicht.

Das Projekt ist Teil der kontinuierlichen Arbeit des Vereins im Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung und wird im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN ? KOMPETENZ STÄRKEN“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter www.toleranz-fördern-kompetenz-stärken.de.

Pressemitteilung Gera – Projekt gegen Rechts gestartet

Pressemitteilung

Gera, 28.08.2013

Projekt gegen Rechts gestartet

Der Verein AufandHalt – Netz von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer

Diskriminierung in Gera forciert die Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Form eines

nachhaltigen Projektes. Unter dem Titel „Erfassung, Darstellung & Thematisierung rechter Angriffe

& Gewalt in Gera & Umgebung“ arbeiten Mitarbeiter/innen von Thüringer Beratungsstellen gegen

Rechts, von rechten Anfeindungen Betroffene sowie Bündnispartner/innen vor Ort von Anfang

August bis Ende des Jahres gemeinsam an dem Vorhaben.

Pressemitteilung LAP Projekt als PDF Datei

2013 – Erfassung, Darstellung u. Thematisierung rechter Angriffe und rechter Gewalt in Gera und Umgebung

Der Titel: „ Erfassung, Darstellung u. Thematisierung rechter Angriffe und rechter Gewalt in Gera und Umgebung „ klingt etwas monströs, ist aber bei näherem Hinschauen einfach „nur „ konsequent.

Nach den bisherigen Projekten in den Jahren 2011 und 2012 haben wir diesmal strikt die Stadt Gera im Visier und das aus gutem Grund. Erschreckend ist die Häufigkeit rechter Gewalt, rechter Übergriffe und rechter Präsenz in unserer Stadt. Erschreckend ist aber auch, wie wenig uns das bisher berührt. Ziel ist es daher die Thematisierung rechter Angriffe und Gewalttaten, um eine kritische und natürlich auch öffentliche Auseinandersetzung anzuregen.

Des Weiteren soll die rechte Symbolik im Bild unserer Stadt erfasst und dargestellt werden. Daraus entstehen sollen eine Netzwerkchronik rechtsmotivierter Gewalt- u. sonst. Straftaten. Diese Chronik wird sichtbar durch eine grafisch aufbereitete Karte unserer Stadt.

Vorgesehen ist auch eine Fachtagung im November und am Ende des Projektes steht ein entsprechender Abschlußbericht.

Der lokale Aktionsplan der Stadt Gera, soviel zum besseren Verständnis, ist die Möglichkeit in der Stadt Gera ein Instrument zu schaffen, welches nachhaltig lokale Bündnisse und gemeinsames Handeln schafft und weiterentwickelt. Hauptzielpunkte sind die Auseinandersetzung und Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und rechtsradikalen Gruppen u. Personen. Gefördert u. unterstützt wird der LAP durch Bundes- u. Landesmittel.

Natürlich werden wir immer wieder in den nächsten Monaten über den Stand und die weitere Entwicklung unseres Projektes informieren!

Was tun bei rechten, rassistischen und antisemitischen Angriffen?

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Mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Dieser Ratgeber richtet sich an Betroffene von rechtsmoti­vierten und rassistischen Gewalttaten, deren Angehörige und Freund_innen sowie an Zeug_innen eines Angriffs.

Der erste Teil der Broschüre klärt auf, wer Betroffene rechter Gewalt sein können und stellt das Unterstützungsangebot unserer Beratungsstellen sowie die Grundsätze unserer Arbeit dar. Darüber hinaus finden sich hier wichtige Aspekte zu gesellschaftlicher Positionierung und politischer Inter­vention.

Im zweiten Abschnitt finden Sie Erläuterungen zu möglichen psychischen Folgeerscheinungen des Angriffs. Dabei wird sowohl auf die Perspektive der Betroffenen  als auch des Umfelds eingegangen.

Der dritte Teil widmet sich schließlich dem Komplex der juristischen Aufarbeitung des Angriffs. Wichtige Fragen zu Strafverfahren und  Schadensersatz werden hier näher erklärt. Der anschlie­ßende Abschnitt richtet sich an Betroffene, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben und ihren Anspruch auf medizinische Versorgung nach einem rassistischen Angriff.

Einer bisher nicht erfüllten Forderung an die Politik wollen wir mit unserem letzten Teil Nachdruck verleihen: Das  Aufenthaltsrecht von Betroffenen nach einem rechtsmo ­tivierten, rassistischen Angriff muss endlich Wirklichkeit werden.

Der Ratgeber dient als kurzer Leitfaden für wichtige Fragen und Entscheidungen. Er kann jedoch ein persönliches Gespräch oder eine ausführliche Beratung nicht ersetzen.
Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, angegriffen wurde!

Broschüre in deutsch (PDF)

Broschüre in englisch (PDF)

Neue Auflage der OpferFibel

Zur Neuauflage der vom BMJ herausgegebenen Informationsbroschüre “OpferFibel – Rechtswegweiser für Opfer einer Straftat“ erklärt Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:Opfer von Straftaten haben ein Recht auf Schutz, Achtung ihrer Rechte, Anerkennung und Unterstützung. Wer Betroffener einer Straftat ist, darf mit den Folgen nicht allein gelassen werden. Beistand und Hilfe müssen schnell und ohne bürokratische Hürden zu denen gelangen, die den Schutz am dringendsten benötigen. Das Bundesministerium der Justiz stellt dafür die OpferFibel bereit. Die OpferFibel ist „das“ überregionale bundesweite Standardwerk zum Opferschutz im Strafverfahren. Die Neuauflage wurde umfassend überarbeitet und aktualisiert. Hier finden sich umfassende und nützliche Informationen zum Strafverfahren und zu den besonderen Rechten der Opfer von Straftaten.

Die OpferFibel fand schon in ihrer bisherigen Auflage gerade bei vielen Opferhilfeeinrichtungen große Beachtung. Auf das Standardwerk zum Opferschutz wird sowohl national als auch international in Informationsangeboten zum Opferschutz regelmäßig hingewiesen. Die neue Auflage berücksichtigt die zahlreichen gesetzlichen Änderungen zum Opferschutz, die in den letzten Jahren erfolgt sind.

Sie ist kostenlos erhältlich und kann auf der Seite des Ministeriums heruntergeladen oder bestellt werden.

Lautstark Abschaffung der Gutscheine gefordert: 50 Demonstranten in Greiz

Die Kälte, die die knapp 50 Demonstranten gestern auf dem Markt empfing, gleiche der, die Flüchtlinge von Seiten des Landkreises Greiz zu spüren bekämen. Deshalb hatten das Migrantenintegrationsnetzwerk Aufandhalt und die Partei Die Linke zur Demo für eine „menschenwürdige Integrationspolitik“ aufgerufen.

Neben regional bekannten Gesichtern aus der linken sowie Gewerkschaftsszene beteiligten sich etwa 25 Asylbewerber und damit etwa ein Drittel der in Greiz lebenden. Lautstark skandierten sie „Weg, weg, die Gutscheine müssen weg“ und meinten damit die Einkaufscoupons. Der Demo-erfahrene Peter Lückmann er leitet die Montagsdemos in Gera nannte sie „ekelhafte Gutscheine, die Flüchtlingen ein menschwürdiges Dasein absprechen“ würden. Gefordert wird stattdessen die Zahlung von Bargeld an die Asylbewerber, zudem eine bessere Behandlung bei der medizinischen Versorgung. „Wir sind nicht hier, um zu betteln. Wir suchen Schutz“, versuchte Redner Hassan Siami von Refugio e. V. auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam zu machen. Besonders im Landkreis Greiz werde denen das Leben zusätzlich schwer gemacht.

Deshalb haben die Teilnehmer der laut Polizei ruhig verlaufenen Demonstration vor dem Landratsamt eine Kundgebung abgehalten. Sie richteten sich damit an Landrätin Martina Schweinsburg (CDU), der der Flüchtlingsrat für ihren „besonders restriktiven und diskriminierenden Umgang mit Flüchtlingen im Landkreis Greiz“ den „Preis für die größtmögliche Gemeinheit“ verliehen hat. Schon damals hatte Schweinsburg betont, dass Flüchtlinge im Landkreis das bekommen, „was ihnen nach Recht und Gesetz zusteht nicht mehr und nicht weniger“. Der gestrige Appell blieb jedoch ungehört. Da die Landrätin in einer Dienstberatung gewesen sei und deshalb „die Demo nicht wahrgenommen“ habe, wollte sie sich auch nicht dazu äußern, ließ sie auf Nachfrage wissen.

Die in Greiz lebenden Asylbewerber indes wollen es nicht bei einer Demo belassen, planen weitere Aktionen, hieß es.
(Quelle: OTZ Greiz, 11.12.2012)