7. und 8. November – 24. antirassistischer und antifaschistischer Ratschlag 2014 in Erfurt
Seit 1990 findet in Thüringen jährlich der antifaschistische und antirassistische Ratschlag statt. Primäres Ziel war es, den Kampf gegen die damals erstarkenden faschistischen Tendenzen voranzutreiben, die Aktiven zu vernetzen und Positionen sowie Strategien im Bereich des Antifaschismus und Antirassismus zu diskutieren. Am 7. und 8. November 2014 findet der 24. antifaschistische und antirassistische Ratschlag in Erfurt statt. Wir laden alle Interessierten ein, sich zu informieren, sich auszutauschen und mit uns zu vernetzen.
Wir kommen aus Gewerkschaften, der Antifa-Bewegung, aus Bürgerbündnissen, Parteien und undogmatischen linken Gruppen. Außerdem sind wir Einzelpersonen, die sich gegen Nazis und die Verhältnisse, die sie ermöglichen, engagieren. So unterschiedlich wie wir sind, so unterschiedlich sind auch unsere Analysen und Strategien gegen Rassismus und Neonazismus: Geht es um gesellschaftliche Breite und liegt der Fokus auf der Verhinderung von Naziaufmärschen? Geht es um Aufklärung der Bevölkerung? Sind Rassismus und Antisemitismus notwendige Erscheinungen in einer kapitalistischen Gesellschaft und liegt die Lösung deshalb in der Abschaffung kapitalistischer Verhältnisse?
Der Ratschlag versteht sich als Ort für Auseinandersetzung auch mit diesen Fragen.
Der erste Stolpersteinlauf Gera findet am Samstag, 25.10.2014 statt
bewegt erinnern
– Erklärung –
Das Projekt „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig erinnert seit den 90er Jahren an die während der Naziherrschaft gemordeten Menschen. Vor Tausenden Häusern – meist am letzten selbstgewählten Wohnort – erinnern die kleinen Messingplatten der Deportierten. „Um den Namen auf dem Stein zu lesen, muss man sich vor dem Opfer verbeugen.“, ist der programmatische Satz von Demnigs Projekt. Seit 2008 wird damit auch in Gera an Menschen erinnert, die unsere Nachbarn waren. Ihre Namen werden mit den Stolpersteinen dem Vergessen entrissen: Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.
Der erste Stolpersteinlauf in Gera soll gesellschaftliche Erinnerungskultur in sportlicher Aktivität ermöglichen und bietet mehrere Möglichkeiten, bewegt zu erinnern. Einerseits an die Vertreibung und Vernichtung zahlreicher gesellschaftlicher Gruppen im Nationalsozialismus, andererseits an die Gefährdung der Menschenrechte und gruppenbezogene Ausgrenzung im Hier und Jetzt. Bewegt erinnern lässt sich aktiv durch eine Teilnahme am Lauf oder symbolisch durch die Unterzeichnung dieser Erklärung. Insbesondere Sportvereine sind dazu aufgerufen, den Stolpersteinlauf und seine Erklärung zu unterstützen.
Sport findet in der Gesellschaft statt und die Gesellschaft findet sich im Sport. Der Stolpersteinlauf soll die Verantwortung des Sports individuell wahrnehmbar machen und möchte die Verlegung weiterer Stolpersteine anregen und unterstützen. So kann Sport in seiner ganz eigenen Weise angemessen erinnern und sichtbar in die Gesellschaft wirken – mit jedem Anlauf an einen Stolperstein: Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.
Teilnahme am Stolpersteinlauf Gera (Anmeldung)